Ense ist kein Ort des Massentourismus. Dennoch oder gerade deshalb ist die Gemeinde so liebenswert und hat Besuchern einiges zu bieten. Rein geographisch liegt Ense am südwestlichen Rand der Soester Börde und ist die Schnittstelle zwischen Sauerland und Westfälischer Bucht. Auf die 14 Ortsteile verteilen sich etwa 12.700 Einwohner. Die vielfältige Landschaft wird geprägt durch weitläufige Freiflächen, aber auch ausgedehnte Waldgebiete. So bieten sich viele Möglichkeiten zum Spazieren, Wandern oder Joggen. Etwa im Gemeindewald „Brandholz“ in Niederense, wo das Mahnmal für das Kloster Himmelpforten auffällt. Oder im „Fürstenberg“, wo die Fürstenbergkapelle einen wunderbaren Blick auf das Ruhrtal eröffnet. Im Inneren der Waldkapelle begeistert vor allem der imposante Barockaltar aus der Zeit um 1665. Gut beschilderte Radwege führen zum nahe gelegenen Möhnesee oder zum überregionalen RuhrtalRadweg. Auch die Ortsteile sind reich an sehenswerten Baudenkmälern: So zeigt die Pfarrkirche St. Lambertus im Dorf Bremen über dem Kirchenportal die wohl erste Krippendarstellung im westfälischen Raum mit zwei wilden Männern, die Axt und Keule schwingen. Einen eindrucksvollen Blick in die Gesteinsgeschichte am Fuße des Haarstrangs bietet der ehemalige Steinbruch am Pfarrwald von Ense, der im frühen 19. Jahrhundert entstand. Hier überlagern sich die typischen Gesteinsschichten aus dem Sauerland und der Westfälischen Bucht: laut Geowissenschaftlern ist dieses Phänomen nur noch sehr selten zu sehen – und hier außergewöhnlich gut zu erkunden.
Der „Haaresel“ begleitet die Gemeinde als Maskottchen. Als Lasttier für Getreide war er früher in der Region allgegenwärtig und erinnert heute an die Tatkraft, die Ausdauer und den Humor der Enser. Nach ihm ist auch das alljährliche „Haareselrennen“ im Sommer benannt: ein buntes Familienfest, auf dem über ein Dutzend Grautiere durch Locken und Treiben durchs Ziel kommen müssen.
DEM HIMMELSO NAH
Andreas Langesberg. Gemeinde Ense
„Die Grundsteine des alten Klosters strahlen Ruhe und Frieden aus.“
Was macht einen Lieblingsplatz aus? Der geschichtliche Hintergrund, der einen bestimmten Ort so besonders macht? Die Ruhe, die er ausstrahlt, so dass man sofort entspannen und abschalten kann? Die Klosterruine Himmelpforten ist beides: Eine Stelle voll bewegter Historie und ein stiller Rückzugspunkt zum Durchatmen. Südöstlich des Ortsteils Niederense ragen heute nur noch die Fragmente der Grundmauern aus der Erde. Dort wo die ehemalige Abteikirche des Zisterzienserinnen Klosters stand, erinnert heute ein weißes Kreuz an die Vergangenheit. Die Möhne rauscht ganz friedlich vorbei. Doch ihr Wasser zerstörte im zweiten Weltkrieg das gesamte Klosteranwesen. Die Möhnetalsperre war 1943 bombardiert worden, die Flutwelle begrub unzählige Gebäude unter sich und riss auch die Klostermauern nieder. Mitten in der Natur lässt sich diese Fläche heute gut erkunden, ob bei einem Spaziergang oder gemütlich mit dem Rad. Die Blätter an den Bäumen rascheln leise, das Gebiet um Himmelpforten lädt zum Innehalten ein. Das Kloster, 1246 durch die Arnsberger Gräfin Adelheit gegründet, besaß im 17. und 18. Jahrhundert den größten Teil der Grundrechte im jetzigen Ortsteil Niederense. Heute ist nichts mehr davon übrig – stattdessen tauchen innere Bilder auf von einer Zeit, die längst Geschichte ist. Der angrenzende Arnsberger Wald verbindet den historischen Teil dieses besonderen Platzes mit der Möglichkeit, einen ganzen Tag zu verbringen, in freier und friedlicher Natur¬ und ganz im Augenblick.
Kontakt:
Gemeinde Ense
Am Spring 4
59469 Ense
Tel. 02938 980-0